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Dieser Blog dreht sich ums Studentenleben in Korea. Die Hauptseite meiner Blog-Welt ist unter folgender Adresse zu sehen:

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Mittwoch, 20. Juni 2007

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Meer davon
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Langsam verstehe ich, warum einige Seouler Seoul nicht moegen - weil es auf dem Land tatsaechlich schoener ist, mit gleichem Lebensstandard. Sicher, gefaelschte und echte Louis-Vuitton-Taeschchen kriegt man hier nicht, aber dafuer alles, was man annaehernd von einem weniger dicht besiedelten Land erwartet: Ruhe, Natur, wilde Tiere, kleine Haeuschen mit Gaerten etc.
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Die Gegend hier ist echt fantastisch. Habe mich entgegen urspruenglicher Planungen nur auf semi-touristisches Programm eingelassen. Sicherlich, Haus am Bambushain muss sein, wenn man auch nur in der Naehe ist. Den Rest habe ich zufaellig entdeckt und einige Attraktionen habe ich einfach mal ausgelassen bisher, wie z.B. die am nahesten zum Meer gelegene Bahnstrecke der Welt und das Kreuzfahrtschiff auf dem Kliff. Vielleicht kommt das noch.
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Heute das Rad geschnappt und ein bissel landeinwaerts geradelt und angekommen an einem der schoensten traditionellen Anwesen, das ich je gesehen habe. Lotusteich und alles, wunderschoen weiss-schwarz-Kontrast und als Highlight ein Metallvordach, das es sonst an keinem traditionellen Anwesen gibt. Exzentriker gab es auch schon im 16. Jahrhundert. Apropos, da sich ja einige beschweren, dass in Korea nichts alt ist: Das Haus, obwohl neu verputzt und ein paar neue Steine drin sind, ist in der Substanz ueber 400 Jahre alt.
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Da meine tolle neue Kamera den Geist aufgegeben hatte, muss ich euch mit anderen Bildern aus dem Internet vertroesten. Von gestern gibt es aber schon knapp 50 Bilder und wenn die Batterien neu geladen sind, geht es weiter ^.^
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Jedenfalls bestaetigte sich auf meinem Weg von einem Bauerndorf durchs naechste das Bild, das ich schon gestern gewonnen hatte. Ueberall kleine traditionelle, aber superrenovierte Haeuschen, Schreine, Gedenksteine, Altare, neuere schoene Pensionen, riesige Reisfeldern mit Enten, Kranichen, Reihern....wunderschoen, ruhig.
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Danach gings zum Ojukheon, dem Haus am Schwarzen Bambushain, der grossen Weihestaetten des Konfuzianismus bzw. seinem groessten Sohn in Korea, Yi Yulgok, Yi Yi, Munseong oder was fuer Ehrentitel er noch hat.
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War wie erwartet eine Enttaeuschung und damit schon wieder keine Enttaeuschung. Das Hauptgebaeude, ein Schrein, noch ein Schrein, ein Park, ein Pavillon und einige moderne im pseudo-traditionellen Stil gehaltene Museumsgebaeude. Fertig.
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Fotos haette ich wohl kaum gemacht, ich seh das Gebaeude ja eh jeden Tag und zwar hier:
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Aber auch auf dem neuen ist es klein drauf. Wie auch immer, eine Seite auf der man alles sieht, was man sehen muss - und das sehr schoen fotografiert, gibt es hier: Bilder vom Ojukheon
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Danach war ich gefahrlich nahe an der Stadt dran, sodass ich schon wieder die typische Bebauung sah und mich erschrocken abwendete und weiter in die andere Richtung radelte. Ueberhaupt. Waere ich, wie es die Touristentour ist, am Busbahnhof ausgestiegen, dann zum Ojukheon und wieder weiter, ich haette ewig erzaehlt wie langweilig die Region ist.
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Fuenf Minuten spaeter fand ich mich in einem Blockhaus mit riesiger Terrasse wieder und schluerfte meine kalten Nudeln mit Senf, Bruehe, scharfer Sauce und allem. Um mich herum Reisfelder und sonst ziemlich wenig. Leichte Brise, kaltes Wasser kuehlt den von sportlicher Anstrengung ueberhitzten Koerper. Schooooen.
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Der Weg zurueck entlang der Landstrasse mit Radweg von einem halben Meter Breite mit vereinzelt recht ungluecklich stehenden Verkehrsschildern war dann schon nicht mehr so angenehm.
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Als dann mein Display nach 4 Stunden Sightseeing 21.7km anzeigte, war ich doch zufrieden, zumal Fahrradfahren nicht unbedingt meine Disziplin ist und das Thermometer gleichzeitig 29 Grad anzeigte und zudem Reisfelder nicht viel Schutz vor der selbigen bieten.

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Jetzt werd ich meine Fuesschen erst Mal wieder in den Pazifik halten und abwarten. Wohin es mich morgen verschlaegt? Ich weiss es nicht. Vielleicht einfach ein paar Staedtchen weiter in den Sueden. Vielleicht gleich nach Ulleungdo? Ich habe gehoert, dass morgen die Regenzeit anfaengt, also macht viel Sightseeing sowieso keinen Sinn. Ist wahrscheinlich das einfachste bald auf die Insel zu verschwinden.




1 Kommentare 덧글:

Anonym hat gesagt…

glückwunsch zur erkenntnis das seoul eigentlich der häßlichste teil koreas ist -_- das land is vieeeel schöner! vlt. mal so als nützlichen hinweis: wenn du zum heinsa von daegu aus willst, dann musst du den west-busbahnhof nehmen, die busse nach heinsa fahren nämlich nur von da :) und am besten richtig früh dann kannst du noch die ganze anlage um den tempel auschecken, is wirklich sehr schön!