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Dieser Blog dreht sich ums Studentenleben in Korea. Die Hauptseite meiner Blog-Welt ist unter folgender Adresse zu sehen:

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Samstag, 21. November 2009

So langsam bekomme ich mit wie der Master läuft. Ich hatte ja von Anfang an die Vermutung, dass wenn ich vom Stoff her nicht mitkomme, da irgendwas schieflaufen muss, da ich weiß wie "fleißig" die meisten koreanischen Studenten im Vergleich zu mir sind.
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Nach den ersten Sauf- und Kaffeerunden mit den Mitstudenten wurde dann immer deutlicher: Wer die Literatur im Master selbst liest, ist ganz schön dumm.
Die besten Strategien bisher:
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1. Die Horrorreferate sind nur der Aufguss alter Handouts aus vorangegangenen Jahren mit ein paar eingesprenkelten Zitaten aus Sekundärliteratur.
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2. Wenn das Mal nichts hilft, gibt es ja immer noch Mitschriften und Zusammenfassungen von denjenigen in den höheren Semestern, die gegen ein paar Nettigkeiten rausgerückt werden.
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3. Wenn auch das nicht klappt, gibt es immer noch das HiWi-Frühwarnsystem. Wenn der Prof. unangekündigte Tests schreiben will oder er ein Konzept für den Unterricht vorher zurecht gemacht hat (selten genug), dann kann man sich sicher sein, dass die HiWis das innerhalb weniger Stunden rumgeschickt haben.
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4. Und ansonsten hilft auch Querlesen: 600 Seiten in 20 Minuten. Inhaltliche Tiefe gibt es dabei nicht, aber einen Überblick verschafft es. Wenn Koreaner etwas in der Schulausbildung lernen, dann sinnlose Berge von Fakten und Inhalten zu ordnen und auswendig zu lernen. Für eine Woche haben sie dann beeindruckendes Wissen, danach ist wieder genug Platz für Saufspielregeln.
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Klingt das jetzt verbittert? Nein, deutsche Studenten haben auch so ihre Abkürzungen und ich werde trotzdem so weit wie möglich versuchen, die Texte zu lesen und die Zusammenfassungen selbst zu schreiben. Ich muss mir mit dem Master nichts mehr beweisen, ich mache das, weil ich das Thema wirklich verstehen will und später Mal ein abrufbares, vernetztes und komplexes Wissen zum Thema haben möchte, nicht um Herrn Prof. X in der Stunde eine pseudointellektuelle Frage an den Kopf zu werfen, um so Aktivität vorzutäuschen (dieses Stadium hatte ich schon in der Oberstufe perfektioniert, grins).
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