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Dieser Blog dreht sich ums Studentenleben in Korea. Die Hauptseite meiner Blog-Welt ist unter folgender Adresse zu sehen:

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Samstag, 23. Juni 2007

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Am Ende
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Heute war ich am Ende. Am Ende von dem, was die einen als besetztes Territorium, die anderen als historisches Eigentum bezeichnen. Wie auch immer, wie bereits gestern angedeutet: Ich moechte keine Diskussion hier ueber die Besitzansprueche.
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Halmae im Glueck
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Hatte ich gestern noch davon gesprochen, dass ich heute wohl ein Motel suche, hatte Halmae Glueck, dass ihre Unterlagedecken so bequem waren: Habe heute in diesem kleinen Kabuff auf dem Boden besser geschlafen als in vielen Betten - und noch viel wichtiger - 9 Stunden am Stueck, was bei mir eine absolute Seltenheit ist.
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Bin ihr dann heute schon wieder drei Mal im Hafen begegnet - sie scheint wirklich wenig zu tun zu haben.
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Lasst uns nach Dokdo gehen!
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Tja, erst vollmundig ankuendigen und dann sind die feinen Inselschoenheiten vom Ticketschalter leider beim Mittagessen. Also hol ich mir noch ne Wurzelmilch und warte. Schliesslich bucht sie mir unverschaemte 40.000 fuer die erste Klasse ab - der Preis, um nach Dokdo zu kommen wie ich erfahre - Besitzansprueche auf die Insel offenbar trotz des Preises nicht inbegriffen.
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Jedenfalls finde ich mich bald am Bord eines Katamarans namens "Seaflower" wieder, der mit einem herrlichen Tempo uebers Meer braust, dass einem das Mittagessen (Tintenfisch-Bulgogi - unbeschreiblich lecker) nur so durch die Eingeweide braust.
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Nach knapp 80 Minuten Fahrt sind die Inseln dann in Sicht. Und sie werden groesser, was man nicht fuer moeglich gehalten hatte. Das sind wirklich nicht nur InselCHEN, sondern richtig ausgewachsene Inseln. Es gibt den Militaerposten, einen Leuchtturm, ein allgemeines Lager mit Polizei, einen Sendemast von KT, einen Bootsanleger und ein Fischerhaus mit weiterem Anleger.
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Trotzdem ist die See dort ziemlich verrueckt. Selbst wenn noch kurz vor Dokdo kaum Wellen sind, spielt das Meer auf diesem von dutzenden von Felsen unterbrochenen Plateau ziemlich verrueckt, sodass wohl nur an 40-50 Tagen im Jahr das Anlegen mit dem grossen Katamaran moeglich ist.
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Wir hatten Glueck und wurden fuer 20 Minuten an Land geschmissen - solange brauchte die Crew naemlich, um die Versorgungsgueter und das Equipment fuer die permanente Station auszuladen.
Gute Geschaeftsidee: Anstatt teure Versorgungsschiffe fahren zu lassen, laesst man lieber 200 Touristen fahren, knoepft ihnen Geld ab und hat damit die Versorgung der Insel auf lange Zeit gesichert.
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Also wie gesagt: Die Inseln sind, wenn man sie eben mal nicht von der Luft oder von einem entfernten Schiff fotografiert, ziemlich gross und man kann schon was damit anfangen. Natuerlich passen keine grossen Siedlungen drauf, aber sie ist sowohl von Flora als auch Fauna interessant.
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Einen Soju auf Dokdo
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Ueberhaupt, ich hatte mir ja schon das Uebelste an Nationalismus vorgestellt, was Koreaner zusammenkratzen koennen. Und dass einige ihren schoensten Sonntagshanbok angelegt hatten, machte mich auch nicht gerade Hoffen.
Dann kam - wie sich spaeter herausstellen sollte - ein Politikprofessor aus Suwon, dessen Visitenkarte ich nun habe - und fragte mich vorsichtig, ob ich ueber Dokdo Bescheid wisse. Im Nachhinein vielleicht ein wenig zu energisch, sagte ich ja und sagte, dass ich nichts drueber hoeren moechte - da entschuldigte er sich und wir unterhielten uns ganz normal weiter.
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Ansonsten gab es nichts von Belehrungen, grossen Lobjodeleien auf dien einsamen Aussenposten - rein gar nichts. Ein paar laechelnde Polizisten, die verhinderten, dass man auf den Felsformationen rumsprang, ein Haufen Touristen, die wie wild Fotos fuer zuhause schossen und eben dieser Politikprofessor, der nicht mehr von mir liess und Fotos mit mir, von mir und sonstwie schiessen wollte.
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Dann kam die Hanbokfraktion: Packten ihre Celadon-Flaschen aus, randvoll mit Soju. Einen fuer sich selbst, einen auf Dokdo. Einen fuer sich selbst. Einen auf Dokdo. Einen fuer den Auslaender. Einen auf Dokdo.
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Kraechz. Dokdo ist unser Land. Kraechz
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Was mir aber noch viel mehr auffiel als diese friedliche Ausflugsstimmung, war der eigentliche Besitzer von Dokdo - die Moewen. So viele Voegel auf einem Platz war schon krass, aber ich hatte kein Problem damit - die Tauben nisten ruhig auf der Westinsel, nur die Moewen kreischten sich eins als wollten sie sagen "Uns egal, ob wir nun Japanern oder Koreanern auf den Kopf kacken". Andererseits kraechzen sie herum, schaukeln wie sie wollen durch die Gegend und verunreinigen die Umwelt - legt den Schluss nahe, dass sie doch Korea.......lalalalala latte dito.
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Dann war der Besuch auf Dokdo auch schon wieder vorbei und es ging die 80 Kilometer zurueck nach Ulleung.
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Fazit
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Mh. Dokdo ist koreanisch verwaltet und was mich viel mehr ueberrascht hat, wirklich bewohnt. Ansonsten ist es eine nette Insel, die groesser ist als man erwartet, aber anderseits wieder zu klein, um so richtig was mit ihr anzufangen. Immerhin ist es als Beobachtungsposten, Naturreservat etc. gut geeignet und sollte auch so bleiben. Wenns halt schon mal da ist...:D
Ich fand es schon so anstrengend von Ulleung aus, aber es gibt wohl Touren von Pohang aus - das lohnt sich auf keinen Fall, in meinen westlichen Augen. Wenn man aber schon hier ist, dann sollte man aber auf jeden Fall trotz der hohen Preise mal hinfahren, um ein bisschen einen Einblick zu bekommen, worum es geht. Es ist wirklich ein wenig anders als man sich das gemeinhin vorstellt.
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1 Kommentare 덧글:

Anonym hat gesagt…

Das klingt doch super. Dokdo ist meine absolute Lieblingsinsel ^^ Aber Fotos würden mich schon interessieren.