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Montag, 4. August 2008

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Berlins Hitler-Bar
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Vor einigen Jahren war das Thema "Hitler-Bar" in Busan ganz groß unter ausländischen Bloggern. Zurecht wurde das mangelnde Geschichtsbewusstsein der Koreaner kritisiert und die Bar schloss schließlich sogar und die Uniformen und Hakenkreuze hatten vorerst als Barthema ausgedient.
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Umso erschreckender finde ich es, dass nun in Berlin, unweit der alten Stasi-Zentrale eine Stasi-Bar aufgemacht hat, bei der man sich als kleinen Gag sogar als "IM" verpflichten darf und es Verhörecken als gemütliche Sitzgelegenheiten gibt. Die Betreiber sagen, das sei gut gemachte Satire, aber ich finde das sehr geschmacklos. Im Gegensatz zur Busaner Bar wird hier nicht nur mit Stil und Devotionalien ein fragwürdiges Ambiente geschaffen, nein, man geht sogar so weit, hier die Methoden und Mechanismen dieser menschenverachtenden Behörde als Gag in den Barbetrieb aufzunehmen.
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Sicher, jetzt kann man sagen, dass Hitler viel schlimmer war, aber darauf kommt es gar nicht an. Für die Opfer ist immer ihre Diktatur die schlimmste und die Stasi-SED-Diktatur hat eine Menge von diesen Opfern zu verantworten. Dass solch eine Bar in Ost-Berlin aber Zulauf hat, ist schon mehr als beklemmend. Man stelle sich eine koreanische Kellerkneipe "Angibu" oder ein Flugzeugrestaurant "Pinochet" in den betreffenden Ländern vor. Auch wenn die Kundschaft sicher vorhanden wäre, der gesellschaftliche Widerstand würde sie bald zur Schließung zwingen. Mal schauen, ob der Spiegel-Beitrag nun in Berlin dazu führt.
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1 Kommentare 덧글:

Anonym hat gesagt…

urgh, ist schon hart an der grenze das ganze... also ich meine parodien von hitler gibt es ja schon reichlich, trotzdem würde keiner ne hitlerbar aufmachen. stasi gehört da schon in die selbe rubrik, auch wenn die idee an sich ja durchaus witzig sein kann, den leuten die da noch erinnerungen oder erlebnisse mit dem ganzen verbinden wird sicherlich kein grinser über die lippen kommen.

bei der bar in busan wird es übrigens wohl eher das problem sein, dass man dort das ganze als quasi immer noch aktuelles deutsches kulturgut verkauft hat, was so manchen mit hitlergruß rumlaufenden koreaner erklären dürfte.