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Dieser Blog dreht sich ums Studentenleben in Korea. Die Hauptseite meiner Blog-Welt ist unter folgender Adresse zu sehen:

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Freitag, 25. Juli 2008

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Relocation Managing
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Auf dem Blog war es nach den guten Nachrichten der letzten Tage etwas ruhiger, was daran liegt, dass Nico mich gerade besuchen ist und ich nebenbei das Einleben einer vierköpfigen Familie in Berlin organisieren muss. Wohnung suchen, Termine machen, Schule organisieren, Handygeschäfte, Bank und alles, was halt so anfällt. Das ganze nennt sich dann "Relocation Managing" und ist im Ausland ja ein bereits sehr anerkannter Beruf, in Deutschland aber noch weniger bekannt. Von den 10-15 Maklern, mit denen ich geredet habe, kannten gerade einmal 3 diesen Begriff.
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Auch wenn ich selbst mir solch einen Service aus Kostengründen nicht leisten könnte und ihn in Korea auch einfach nicht brauche, ist so etwas denke ich in einer globalisierten Gesellschaft ein wichtiger und nützlicher Job. Wie ich jetzt nach einer Woche sagen kann, macht es wirklich Spaß so einen Job zu machen, da man in kurzer Zeit viele verschiedene Tätigkeiten erledigt, viel Spaß hat, wenn der Chef nett ist, wo ich in meinem Fall großes Glück habe und viel Gelegenheit für Sprachpraxis hat. Die staunenden Blicke der Makler sind immer wieder lustig, denn inzwischen kann ich bei Besichtigungen schon langsam den Schritt von Konsekutiv- zu Simultandolmetschen, was doch große Freude macht.
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Einzig die Entscheidungsschwierigkeiten auf koreanischer Seite sind es, die es einem etwas schwer machen und natürlich wieder mal die deutsche Bürokratie und insbesondere die spezifische Berliner Freundlichkeit. Mal sinngemäß zusammengefasst ein Gespräch mit BotschaftsBörseBerlin, einer Immobilienfirma, die sich auf Zusammenarbeit mit Diplomaten spezialisiert hat:
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Ich: Guten Tag, ich rufe im Auftrag der Botschaft an, wir suchen eine Wohnung für den neuen Korrespondenten der staatlichen koreanischen Nachrichtenagentur und der Presseattache hat uns Ihr Angebot übermittelt.
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BBB: Sind Sie von der Botschaft?
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Ich: Nein, wir haben Ihre Nummer vom Presseattache und beziehen uns auf das Angebot, dass Sie ihm für uns geschickt hatten. Ich selbst dolmetsche und organisiere für den Korrespondenten.
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BBB: Dann kaufen Sie sich nen Kuchen! (aufgelegt)
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Ich: (wieder angerufen) Entschuldigung, könnten Sie mir bitte erklären, was das bedeuten soll?
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BBB: Wir sprechen nur mit Mitarbeitern der Botschaft.
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Ich: Ja, aber wir rufen ja im Auftrag der Botschaft an, sie können gerne beim Presseattache noch mal nachfragen.
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BBB: Na, wenn Sie Dolmetscher sind, müssten Sie doch Deutsch verstehen. Ich rede nicht mit Ihnen. Kaufen Sie sich nen Kaffee zum Kuchen dazu. (wieder aufgelegt)
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Einfach ohne Worte. Ich stand da erst mal einige Minuten sprachlos vor Herrn Kim und er lachte sich dann minutenlang schlapp als ich ihm das erzählte. Es war für ihn nicht die erste solche Erfahrung. Als ich dann noch immer ganz schockiert Herrn Han anrief und ihm das erzählte, wollte er mir erst gar nicht glauben.
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Naja, wie auch immer, so viel erst einmal von der Front. Das ganze wird sich jetzt noch hinziehen.
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P.S.: Wer denkt, teure Privatschulen wären Märchen aus anderen Ländern kann sich ja mal eine Preistabelle von der BIS Kleinmachnow schicken lassen. 16.000 Euro im Jahr für ein normales Gymnasium, Platz im Schulbus, der einen aus Berlin in die Walachei rausfährt, kostet jährlich noch mal nen guten Tausender extra...
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5 Kommentare 덧글:

Anonym hat gesagt…

lol. sehr dreist von der art her. dass sie mit dir aber nicht reden wollen hat durchaus seine berechtigung. wenn du kein angestellter bist sondern nur ein vermittler, sind bei späteren problemen rechtliche schwierigkeiten vorprogrammiert.

check doch mal die agentur "cominghome". ist etwas teuer aber die organisieren auch viel und haben auch erfahrung mit botschaften.

fibbz hat gesagt…

is das mit dem Kaffee und Kuchen ein typisch regionaler Spruch? :-)

Sagen wir so ich hätte mich auch schlapp gelacht …

Grüße vom Donghun (hoffentlich weisste noch wer ich bin) aus Korea (bin gerade wieder bei der HSS im Büro und bei Sarah)

Gomdori@KU hat gesagt…

klar kenn ich dich noch...^^ schoen, dass du noch meinen blog liest...:D

@Jay: Naja, wir brauchen ja keine Firma, die hatten halt nur ein Angebot an die Botschaft geschickt...fuer uns...wie gesagt...wenn uns jemand freundlich erklaert, warum man nicht mit uns reden moechte, versteh ich das, aber so zu reagieren is ja wohl hoechst unprofessionell...:)

Jens-Olaf hat gesagt…

So ein ähnliches Gespräch mit einer deutschen Institution hatte ich nach dem vollzogenen Umzug in Korea. Da kommt für lange zeit kein Heimweh mehr auf.

Tom hat gesagt…

Ich kann das gar nicht glauben. Wie dreist ist denn das bitteschön?

Achso und zu Kleinmachnow: Ist eine nette Gegend, also locker die 17.000 Euro (Mit Bus) wert. Werd meine 6 Kinder später auch dort hinschicken...