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Mittwoch, 16. Januar 2008

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Hwacheon Lachsforellenfestival
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Ja, ich gebe zu, auf diesem Blog wird es bereits ruhiger und die Beschwerden kommen zurecht. Aber andererseits bin ich gerade dabei mein finanzielles Ueberleben in den letzten Wochen zu sichern, alldieweil das fehlende Stipendium jetzt ziemlich ins Gewicht faellt.
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Zudem erlebe ich lieber als ueber Erlebtes zu berichten. Da das Erlebte im Falle Hwacheon allerdings sehr witzig war, will ich doch die Fotos online stellen.
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Anja, Lydia und ich machten uns Sonntag auf nach Hwacheon, eine Region, die sich stolz als "abgelegenste Region Suedkoreas" bewirbt. Und das war sie dann auch. Ueber 2 Stunden Minuten erst in die Provinzhauptstadt von Gangweon, umsteigen und dort dann in den Bus nach Hwacheon, der leider durch das Festival ueberbucht war, immer landschaftlich wunderschoen am Tal des noerdlichen Hangang entlang.
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Das Kaff selbst dann war deutlich schoener, moderner und gepflegter als man das am Busbahnhof haette erahnen koennen, wo naemlich die Busfahrzeiten mit Filzstift auf eine Papptafel aufgemalt waren und als Heizung in der Mitte ein grosser Blechofen stand. "So Seventies" kann man da wohl sagen.
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Die Stadt, wohl die kleinste Kreisstadt des Festlandes, ist dann mit allem ausgestattet, was man braucht. Teils sogar sehr modern, mit 3 Parks und vielen flachen Gebaeuden, was sehr angenehm ist, wenn man mal den APT-Hochhaeusern entkommen kann.
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Auf dem Festivalgelaende dann waren Zehntausende von Menschen. Ein Teil des Flusses wird abgesperrt und in mehrere Teile unterteilt, wo verschiedene Aktivitaeten zu bewundern sind. Da die Damen nicht mit Quads (!?) uebers Eis fahren wollten, entschieden wir uns fuer Schlittenfahren, was bedeutete, dass ich shcieben musste und mich dabei staendig auf die Fresse packte - meine Schmerzen wandern seit Montag, wo mein Ruecken tot war, immer weiter runter, sodass mir heute nur noch die Kniescheien weh tun. Ueberhaupt haette man, wenn Zehntausende von Leuten auf einer vereisten Flaeche rumlaufen, zumindest die Gehwege ein bisschen streuen koennen. Ich weiss nicht wie oft ich mich fast und wie oft ich mich wirklich auf die Nase gepackt habe.
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Die eigentliche Attraktion, das Fischeangeln war fuer uns Hauptstadt-Tagestouristen eher unbefriedigend. Wie die Bekloppten hauten wir unsere Plastikangel hoch und runter, aber es biss nichts an. Die Familien um uns herum hatten das offentlich eh als Tagesausflug geplant und machten sich teils richtige Burgen aus Decken, Gaskochern und sonstigem auf dem Eis. Einer, der von 9 bis 17 Uhr da sass, hatte 7 Fische gefangen. Dafuer waren wir aber zu ungeduldig und zu schlecht vorbereitet.
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Alles aufzuzaehlen, was man bei diesem Festival machen kann, ist ein bisschen schwierig. Es gibt ein paar kleine Karusells, Ausstellungshallen, Eisskulpturen ueberall, verschiedenste Geraete auf dem Eis (Schlitten, "Bobs", Rutschen, Schlittschuhe, Autos, Bikes etc.)....auf den Fotos sieht man nur einen kleinen Ausschnitt des riesigen Angebots.
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Und zum Abschluss goennten wir uns dann die Gabe Gottes schlechthin: Sancheoneo. Eine Lachsforellenart, die es nur in den klarsten Gewaessern Ostasiens gibt. In China dementsprechend vor einigen Jahren ausgestorben, gibt es sie nur noch in Korea und Sibirien. Schmeckt unglaublich geil. Ein Tier kostet 10.000 Won, wird gegrillt serviert mit Ugeoji-Eintopf, Beilagen und Salz und schmeckt einfach suuuuupertoll. Schmeckt eben ein bisschen wie Lachs, ein bisschen wie Fischstaebchen....grandios und immer wieder gerne.
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Vorher hatten wir noch die koreanische Version von Backkartoffeln gegessen, die ich und Anja so lieben (in Fett gebratene, kleine ganze Kartoffeln, die dann in Salz gedippt werden...schmeckt aussen wie Brat- innen wie Pell- oder Backkartoffel).
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Und natuerlich Ojingeo-Sundae. Mit Hackfleisch, Gemuese und Glasnudeln gefuellter Tintenfisch...Gott, was liebe ich diese verrueckten Koreaner fuer ihr Essen.
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Das beste ist, dass die gesamten Aktivitaeten keinerlei Eintritt kosten. Man muss nur immer "Hwacheon Love Money" kaufen, die dann wie normales Geld bei den Haendlern und Restaurants eingeloest werden kann. Eintritt fuer die Eisskulpturenhalle kostet also z.B. 5.000 Won. Man bekommt dafuer Love Money im Wert von 5.000 Won, bezahlt also keinen Eintritt, muss aber im Laufe des Aufenthalts 5.000 Won in Hwacheon (z.B. fuer Ojingeo-Sundae ^^) ausgeben. Gutes Konzept, weil alle was davon haben. Und wenn man sich die Schulen und die Kreisverwaltung und nicht zuletzt das Festivalgelaende in Hwacheon anschaut, weiss man, dass der Kreis mit dem Festival einiges an Einnahmen generiert.
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Wie auch immer, wer raus aus Seoul, auf in Schnee und Eis, frische Luft, kristallklares Wasser, noch besseres Essen als in Seoul und viel Spass will, dem sei Hwacheon ans Herz gelegt. Das Festival geht noch bis zum 26. Januar. Busse fahren 14 mal taeglich vom Dong Seoul Terminal.
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Fotos hier:
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Hwacheon Lachsforellenfestival
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