: : : : : : : : : :[GOMS NOTIZEN]: : : : : : : : : :
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Donnerstag, 1. März 2007
Der erste März ist in Korea ein Feiertag, es wird dem Aufstand gegen die japanische Kolonialherrschaft am 1. März 1919 gedacht, anlässlich des Begräbnisses von Kaiser Gojong. Im Tapgol-Park wurde eine Unabhängigskeitserklärung verschiedener religiöser und politischer Führer verlesen. Die Proteste breiteten sich im ganzen Land aus, über 40.000 Menschen wurden festgenommen und etwa 7000 Menschen wurden brutal von den japanischen Soldaten ermordet. Aber wenn ich das schreibe, bin ich ja wieder ganz böse antijapanisch.
Jedenfalls hatte ich gestern mitbekommen, dass ein Festakt am Jonggak (Glockenpavillon, der der Jongno den Namen gab) geplant war und als Yori und ich so gegen 2 dort hinkamen, war die Straße schon wieder für den Verkehr freigegeben. Wenigstens die alten Herren im Tapgol-Park machten noch eine Sause mit ökumenischem Gottesdienst (heißt in Korea: eine Schamanin vollführt buddhistisch-konfuzianische Riten...) und Opferdarbietung vor einem temporären Gedenkschrein. Sehr fremd, sehr exotisch und ich kam mir sehr sehr deplatziert vor.
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Immerhin gab es noch ein paar kleine Stände, wo man Papier-Taegukkis (kor. Flagge) geschenkt bekam, Bücher über koreanische Helden oder eben kleine süße Flaggen für auf die Wange kleben, was die fleißigen Tantchen und Onkels dann auch gleich selbst übernommen haben. Kein Zeichen von dem bösen Nationalismus der Koreaner, über den man in Büchern lesen darf, einfach friedlicher Patriotismus.
Und wieder christliche Missionare, diesmal westliche, noch kranker:
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"Nach dem Tod bekommt man das Urteil"
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Oh ja, das hoffe ich doch zutiefst, dass sie das Urteil kriegen für ihr agressives Tun.
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Jedenfalls machten wir uns dann nach Insadong auf, das war wohl das, was die meisten nach dem Festakt getan hatten, denn es gab kein vor und kein zurück auf der Straße. Wir beschlossen nicht shoppen zu gehen, sondern uns ein Restaurant zu suchen. Und wir fanden ein verdammt gutes.
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Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Teehaus. Und wir fanden ein verdammt gutes.
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Alles in allem ein aufregender Tag des 1. Märzes. Schließlich, als Yori schon weg war und ich an der Bushaltestelle stand, kam doch noch einmal Leben in die Bude: Polizeisirenen, ein Konvoi von etwa 30 Autos: Die Unabhängigkeitskämpfer auf großen Porträts auf Autos, mit Blumen und Flaggen geschmückt, wurden in einer Parade über die Jongno gefahren.
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Und gerade war ich wieder Kaffeetrinken, ehm ich meine natürlich arbeiten. Mein Leben ist toll.
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Label 레이블 Erlebnisse
2 Kommentare 덧글:
stimmt, dein leben ist toll!
habe gerade einen interessanten bericht über deutsche universitäten gesehen, es werden zunehmend wissenschaftliche mitarbeiter auf ein-euro-basis eingestellt.
so bringt man ein land voran.
schau dir gut an, wie es richtig geht.
gurß r.
Naja, einem Professor einen Artikel schreiben und ...ehm...Müllsammeln...sind ja auch gleichwertige Tätigkeiten ;)
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